Unterstützung, Förderung und Umsetzung umfassender politischer Maßnahmen zum Schutz und zur Förderung der Rechte des Kindes, einschließlich des Rechts auf Beteiligung.
Unterstützte politische Initiativen: EU-Strategie für die Rechte des Kindes.
Antragsberechtigte: Organisationen der Zivilgesellschaft, einschließlich internationaler und zivilgesellschaftlicher Organisationen und akademischer Einrichtungen, deren Arbeit für die Rechte des Kindes relevant ist, sowie nationale und lokale Behörden
Die Projekte sollten eine Höchstdauer von 24 Monaten nicht überschreiten.
Dieser Aufruf ist in dieser Form und mit seinen Inhalten sowie seiner Verortung im Förderbereich “Bürgerbeteiligung und Teilhabe” NEU im Jahr 2023.
Mit diesem Aufruf soll auf die aktuellen Bedürfnisse und Herausforderungen von Kindern in der EU reagiert werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Rechten von Kindern mit besonderen Bedürfnissen und in prekären Situationen, einschließlich derjenigen, die vor der russischen Aggression gegen die Ukraine geflohen sind.
Der Schwerpunkt dieser Aufforderung liegt auf der Umsetzung der Maßnahmen und Empfehlungen auf EU-, nationaler und lokaler Ebene, die in den einschlägigen Bereichen der EU-Kinderrechtsstrategie festgelegt sind. Die Projekte können national oder transnational sein. Transnationale Projekte sind besonders erwünscht.
1. Psychische Gesundheit von Kindern
Im Rahmen dieser Priorität sollen psychische Krankheiten bei Kindern angegangen werden, die z. B. mit familiären Umständen, sozioökonomischen Problemen, die sich in Krisenzeiten verschärfen, alternativer Betreuung, Gewalt oder Diskriminierung zusammenhängen können. Dazu gehören auch Maßnahmen zur Bewältigung der psychischer gesundheitlicher Fragen von Kindern aus eingewanderten oder geflüchteten Familien, insbesondere von unbegleiteten und von ihren Eltern getrennten Kindern, einschließlich derjenigen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind. In den Projekten geht es nicht um die gesundheitliche Dimension an sich (z. B. Diagnose, Behandlung psychischer Probleme), sondern um Prävention, Schutz und Unterstützung von Kindern mit psychischen Problemen sowie um die Verknüpfung mit den anderen Bereichen der Kinderrechte. Im Rahmen der Projekte werden die Ursachen für psychische Probleme und die Auswirkungen dieser Probleme auf andere Bereiche im Zusammenhang mit den Rechten des Kindes (z. B. digitales Umfeld, Bildung, soziale Eingliederung, Armut u. a.) behandelt.
2. Verankerung der Perspektive der Rechte des Kindes in Maßnahmen auf nationaler und lokaler Ebene
Eine Kinderrechtsperspektive muss in alle einschlägigen politischen Maßnahmen, Rechtsvorschriften und Finanzierungsprogramme als Teil der durchgängigen Berücksichtigung der Rechte des Kindes aufgenommen werden; sie ist ein Baustein der Bemühungen, eine kinderfreundliche Kultur in der Politik zu schaffen.
Wie in der EU-Kinderrechtsstrategie erwähnt, muss diese Strategie mit Verpflichtungen und Investitionen auf nationaler Ebene einhergehen, damit echte Fortschritte vor Ort erzielt werden können. Die Kommission fordert die EU-Mitgliedstaaten auf, in Zusammenarbeit mit allen relevanten Akteur:innen, einschließlich der Kinder, und in Synergie mit anderen einschlägigen nationalen Strategien und Plänen solide und faktengestützte nationale Strategien für die Rechte des Kindes zu entwickeln, sofern diese noch nicht vorliegen. Außerdem werden zuverlässige und vergleichbare Daten benötigt, um faktengestützte politische Strategien zu entwickeln.
Diese Priorität konzentriert sich auf die Umsetzung von Instrumenten zur durchgängigen Berücksichtigung (Mainstreaming) der Rechte des Kindes auf nationaler und lokaler Ebene, wie die Erhebung von Daten über Kinder, die Bereitstellung von Finanzmitteln für Kinderrechte und die Entwicklung einschlägiger Strategien für die Rechte des Kindes auf nationaler und lokaler Ebene.
3. Beteiligung und Teilhabe von Kindern
Zu viele Kinder fühlen sich bei Entscheidungsfindungen übergangen. Im Rahmen dieser Priorität will die Kommission eine umfassende und systematische Beteiligung von Kindern auf lokaler, nationaler und EU-Ebene fördern, um sicherzustellen, dass die Stimmen der Kinder gehört werden, insbesondere in Angelegenheiten, die sie betreffen. Dies steht im Einklang mit der EU-Kinderrechtsstrategie - insbesondere mit der Einrichtung der Kinderbeteiligungsplattform (Child Participation Platform, CPP). Die Umsetzung und die Aktivitäten der CPP könnten ein Ausgangspunkt für Aktivitäten im Rahmen dieser Priorität sein.
Die Projekte zielen darauf ab, inklusive und systematische Mechanismen für die Beteiligung von Kindern auf lokaler und nationaler Ebene einzurichten oder zu stärken. Sie können insbesondere auf Kinder ausgerichtet sein, die in den bestehenden Mechanismen für die Beteiligung von Kindern unterrepräsentiert sind. Dabei kann das Augenmerk auf Kinder aus benachteiligten Familien, Kinder in prekären Situationen, Kinder aus eingewanderten Familien, Kinder aus Minderheitengruppen, Kinder aus ländlichen Gebieten, Kinder aus Einrichtungen usw. gerichtet werden. Die Aktivitäten können Schulungen und die Erstellung von Schulungsmaterial für Fachleute, die Konzeption und Umsetzung von Mechanismen zur Beteiligung von Kindern in Schulen, Stadträten und Kinderbeiräten sowie die Einrichtung von Konsultationsmechanismen mit Kindern auf lokaler Ebene umfassen. Mit den Projekten wird das Ziel verfolgt, die Erziehung zu Staatsbürgerschaft, Gleichberechtigung und Beteiligung an demokratischen Prozessen zu stärken, Kinder in politische Diskussionen einzubeziehen und die Öffentlichkeit für die Rechte der Kinder zu sensibilisieren. Im Rahmen der Projekte sollen auch das Bewusstsein und das Wissen der Kinder über ihre Rechte zu verbessert werden, um den Kindern Gehör zu verschaffen.
4. Bewusstein für demokratische Rechte, das in der Kindheit beginnt
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Verbesserung des Verständnisses der demokratischen Rechte sein, das bereits in der Kindheit beginnt. Die Bürger:innen brauchen ein gutes Verständnis der demokratischen Prozesse, um an ihnen teilnehmen zu können. Zu diesem Zweck wären pädagogische Hilfsmittel wichtig, die die Begriffe Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Grundrechte und ihre gegenseitige Abhängigkeit erklären. Kreative Lernmethoden, einschließlich digitaler Spiele, Apps oder Geschichtenerzählen, könnten die traditionellen pädagogischen Instrumente ergänzen und abstrakte Begriffe für Kinder verschiedener Altersgruppen greifbarer machen.
Die Aktivitäten können Folgendes umfassen: