Das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung Bielefeld (IKG) erforscht mit der Studie, was, wie und wozu Bürger:innen in Deutschland historisch erinnern. Gefördert wurde die Studie von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ).
Die MEMO-Jugendstudie 2023 erweitert die bisherigen fünf MEMO-Erhebungen (2018-2022) um die Fokusgruppe junge Erwachsene (Altersgruppe 16-25 Jahre). Aus der Studie geht u.a. hervor, dass der Nationalsozialismus und der Zweite Weltkrieg für Jugendliche und junge Erwachsene zentrale Referenzpunkte in der Erinnerungskultur Deutschlands sind. 63 Prozent dieser Altersgruppe gaben an, sich intensiv mit dem Nationalsozialismus auseinandergesetzt zu haben, dies trifft nur auf 53 Prozent aller Altersgruppen zu.
Die jungen Erwachsenen wurden gefragt, welche Anliegen ihnen in Bezug auf selbstbestimmtes Lernen über den NS-Kontext besonders wichtig sind. Den meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist wichtig, dass sie neues Faktenwissen lernen (75 Prozent), dass sie historische Orte besuchen können (51 Prozent) und dass in den Bildungsangeboten Bezüge zwischen Vergangenheit und Gegenwart hergestellt werden (48 Prozent). Der Wunsch nach „Unterhaltung“ spielt lediglich eine untergeordnete Rolle. Das dringlichste inhaltliche Interesse berichten die Befragten in Bezug auf die gesellschaftlichen Umstände der NS-Verbrechen und die Rolle und Verantwortung der vermeintlich unbeteiligten deutschen Bevölkerung (35 Prozent).
Die gesamte Studie finden Sie hier.